TM7Plus vs AnysecuW2Plus – Der große Vergleich der Poc-Dinos

TM7Plus vs AnysecuW2Plus – Der große Vergleich der Poc-Dinos

Sie gelten als die beliebtesten und besten Geräte ihrer Klasse. Ihr Zuhause ist das Auto oder der heimische Schreibtisch. Mit ihnen werden Funk-Apps (allen voran „Zello“) zu einem ganz neuen Erlebnis. Aber welche von beiden ist besser, die „TM 7 Plus“ oder die „Anysecu W2 Plus“? Gibt es Unterschiede und wenn ja, wo liegen sie? TM7Plus vs AnysecuW2Plus – Der große Vergleich der Poc-Dinos

In meinem direkten Vergleich verrate ich es euch.

Um meine Zeilen richtig einordnen zu können, müsst ihr im Vorfeld das Folgende wissen. Beide Geräte kamen bei mir nur daheim zum Einsatz. Aussagen über das so wichtige und sagenumwobene „Band 20“ kann ich hier also nicht tätigen. Die TM 7 Plus hatte ich etwa 1 ½ Jahre bei mir in Nutzung. Die „Anysecu W2 Plus“ ist seit dem 3. Mai 2024 mein neuer Begleiter. Das aber nur als Randbemerkung und zum besseren Verständnis.

Beginnen wir mit dem Lieferumfang. Er ist bei beiden Geräten gleich und besteht aus dem PoC selbst, sowie einem Mikrofon, einem Netzkabel (ohne Stecker), einem Ständer, sowie zwei externen Antennen. Da tun sich beide nichts. Während die „TM 7 Plus“ allerdings lang und schmal ist, präsentiert sich die „Anysecu W2 Plus“ deutlich größer. Das fällt besonders beim Display auf, was gestochen scharf und im Vergleich zu dem des Mitkonkurrenten fast schon riesig daher kommt. Bei der täglichen Arbeit ist das ein enormer Vorteil, besonders wenn neben Zello auch noch Apps wie Teamspeak oder GRN nutzt. Auch die Eingabe von Daten über den Touchscreen ist so deutlich einfacher als beim „TM 7 Plus“, was gefällt.

Aufgebaut zeigen sich beide Geräte stabil und wertig. Allerdings gefallen mir die wenigen Knöpfe an der „TM 7 Plus“ noch ein Stück besser als jene an der „Anysecu W2 Plus“. Das ist besonders immer dann der Fall, wenn ich an dem Lautstärkeregler drehe. Der wirkt für ein so großer und edles PoC wie die „Anysecu W2 Plus“ fast schon billig, was ich etwas schade finde. Dafür lässt dieser sich aber wesentlich besser drehen als jener an der „TM 7 Plus“, denn mit dem gehen bisweilen regelrecht die Pferde durch. Auch wenn man ihn nur minimal verstellt, saust der Regler der Medienwiedergabe direkt ganz nach oben, was bisweilen doch etwas unangenehm sein kann, aber wohl ein bekanntes Problem bei den Geräten von Inrico ist. Auch bei meinem Handfunkgerät, dem S200, tritt dieser Effekt bisweilen auf, da aber zum Glück nur selten.

Interessant ist ein Blick auf den mitgelieferten Ständer. Dieser ist bei der „TM 7 Plus“ äußerst schmal und relativ klein. In der Praxis führt das dazu, dass das Gerät beim Greifen nach dem Mikrofon mehr oder weniger über den Tisch gezogen wird. Es muss optimalerweise also noch einmal extern befestigt werden. Bei der „Anysecu W2 Plus“ ist das nicht der Fall. Ihr Ständer ist deutlich schwerer, größer und breiter, sodass das Gerät auch im Einsatz wirklich stehen bleibt, was ich als einen enormen Vorteil empfinde.

Schauen wir auf den Lautsprecher. Beim „TM 7 Plus“ ist er sichtbar auf der Vorderseite verbaut. In der „Anysecu W2 Plus“ findet man ihn dagegen eher unauffällig hinten. Das mag im mobilen Einsatz störend und schwierig sein, daheim ist das aber absolut kein Problem. Ganz im Gegenteil. Im direkten Vergleich gefällt mir der Lautsprecher des „Ansecu W2 Plus“ sogar besser, klingt er doch wesentlich wärmer und noch einmal ein ganzes Stück voller.

Der größte Unterschied bei der Hardware liegt für mich aber beim Mikrofon. Dieses ist beim „Anysecu W2 Plus“ deutlich besser, was daran liegt, dass es über eigene Nummerntasten zum Aufrufen vorsortierter Kanäle verfügt. Das hört sich in der Theorie erst mal harmlos und relativ unspektakulär an. In der Praxis macht es aber wahnsinnig viel her, denn man muss nicht mehr durchgehend auf dem Bildschirm herumwischen oder -drücken, um von einem Kanal auf einen anderen zu gelangen. Das macht Spaß.

Konzentrieren wir uns nun auf die Apps und dabei zuerst einmal natürlich auf Zello. Die App läuft auf beiden Geräten ohne Probleme, was auch keine große Überraschung ist. Trotzdem gibt es aber kleinere Unterschiede, die wirklich interessant sind. Schaltet man im Status „verfügbar“ auf die Kanalübersicht, so können alle eingeschalteten Kanäle zeitgleich überwacht werden. Wird auf einem dieser Channels ein Signal ausgestrahlt, hört man es und die sendende Station wird am oberen Bildschirm angezeigt. So zumindest ist es auf der „TM 7 Plus“. Etwas anders verhält es sich bei den gleichen Einstellungen auf der „Anysecu W2 Plus“. Wird hier ein Signal erfasst, wechselt das Gerät von der Übersicht automatisch auf den jeweiligen Kanal. Parallel dazu leuchtet eine Anzeige auf, die darüber informiert, wer gerade spricht und wo. Das ist angenehm. Allerdings hat die „Anysecu“ bisweilen ein Eigenleben, wenn es um den hier schon erwähnten Status geht. Setzt man diesen auf „Solo“, um nur auf einem Kanal etwas zu hören und zu empfangen, so springt er nach einer gewissen Zeit von selbst auf „verfügbar“, ohne ein eigenes Zutun, was schon etwas blöde ist und bisweilen sogar nervig sein kann. Seltsamerweise tritt dieses Phänomen aber auch nur sporadisch auf, sodass man in der Praxis gut damit leben kann. Die „TM 7 Plus“ kommt allerdings ganz ohne solche Spielereien aus und läuft in diesem Zusammenhang dementsprechend auch stabiler.

Apps können auf beiden Geräten direkt aus dem Google Play Store geladen und installiert werden. In der Praxis funktionieren Teamspeak, GRN, Echolink und Co. dabei auch absolut problemlos. Schwierig wird es nur bei der App „Pocket RX/TX“, die auf der „Anysecu W2 Plus“ komplett streikt und keinerlei Daten lädt. Grund hierfür sind vermutlich veraltete und nicht mehr gültige Zertifikate. Wirklich genau sagen lässt sich das aber nicht sagen. Auf direkte Anfrage beim Programmierer der App selbst erhielt ich eine äußerst komplizierte und fragwürdige Installationsanleitung, die darauf setzt, unglaublich viele Berechtigungen zu erteilen, die für mich in der Praxis aber weder einen Sinn ergeben noch gewollt sind. Von daher kommt die App bei mir nun auch nicht mehr zum Einsatz.

Persönliches Fazit

Beide Geräte machen Spaß, sehen optisch top aus und machen in der Praxis eine wirklich hervorragende Figur. Zu welchem PoC man allerdings greift, das ist und bleibt letztlich aber eine ganz individuelle Entscheidung. Im Pkw mag die „TM 7 Plus“ durch ihre schlanke Form glänzen, erinnert sie doch ohne Mikrofon an ein Autoradio und verbindet man sie mit den Lautsprechern im Wagen, kann man sie sogar mit der richtigen App auch als solches nutzen. Das muss man dann aber natürlich auch wollen. Die „Anysecu W2 Plus“ überzeugt für mich auf dem Schreibtisch durch ihren sicheren Stand und mit einem Mikrofon, dass es vermag (richtig programmiert), tolle Dienste zu leisten.

Ein Manko der „TM 7 Plus“ ist sicher das Problem mit der Lautstärkeregelung, wobei man sich an dieses auch schnell gewöhnt hat und im Alltag so weiß, wie man mit ihm umzugehen hat.

Im Grunde gibt es auf keinem der beiden Geräte etwas zu meckern. Wer Wert auf ein großes und scharfes Display legt, beispielsweise weil er navigieren muss oder auch auf Gateways unterwegs ist, der ist mit der „Anysecu W2 Plus“ deutlich besser bedient. Wer sein Gerät aber wenig störend und einfach im Auto betreiben möchte, der ist mit der „TM 7 Plus“ auf der richtigen Seite.

Letztlich bleibt es eine ganz persönliche Entscheidung. Ich jedenfalls liebe meine „Anysecu“ und ich hoffe, das wird auch so bleiben.

 

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